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Überblick
Menschen sind darauf programmiert zu reisen. Es ist ein grundlegender Aspekt unserer Natur, untrennbar von unserer Identität.
Die letzten Jahre haben verdeutlicht, wie wertvoll freie Bewegung ist. Während uns also äußere Kräfte dazu drängen können, uns anzupassen, gehen wir beim Reisen keine Kompromisse mehr ein.
Weltweit steigt die Absicht, mehr zu reisen
91 % der weltweit Befragten geben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten mindestens genauso viel reisen wollen wie im vergangenen Jahr. Die meisten (57 %) beabsichtigen sogar, mehr zu reisen. Nur 9 % haben vor, weniger zu reisen.
Indien wurde laut den Vereinten Nationen in diesem Jahr zum bevölkerungsreichsten Land der Welt und führt das Rennen um den Titel „enthusiastischste Reisenden der Welt“ an. Die wichtigste Untergruppe ist währenddessen geprägt von jungen, urbanen Reisenden, die international unterwegs sind und während der nächsten Reise vorhaben zu arbeiten.
Die Absicht nur international zu reisen, hat sich verdoppelt
Unermüdliche Entdecker unternehmen große internationale Reisen.
Während die Gesamtzahl der Personen mit internationalen Reiseplänen im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben ist (2022: 62 %, 2023: 64 %), hat sich die Zahl der Reisenden, die vorhaben ausschließlich international zu reisen mehr als verdoppelt.
Reisende aus Deutschland führen die Gruppe der „ausschließlich international Reisenden“ an: Mehr als die Hälfte der befragten Deutschen hat dieses Feld angekreuzt. Chinesische Reisende haben im Jahresvergleich den größten Anstieg von 13 % auf 48 % verzeichnet.
Haushaltseinkommen und internationales Reiseverhalten
Während Befragte aus allen Einkommensstufen in den nächsten 12 Monaten mehr internationale Reisen planen, überrascht es nicht, dass wohlhabendere Haushalte am häufigsten ins Ausland gehen. Dies ist ein Trend, auf den sich das Hotelgewerbe vorbereiten muss – vor allem, wenn man die Größe und wirtschaftliche Entwicklung von Märkten wie China und Indien betrachtet.
China geht zum Beispiel davon aus, dass die Mittel- und Oberschicht bis 2030 um weitere 80 Millionen Menschen wachsen wird. Indiens Mittelschicht macht derzeit 31 % der Bevölkerung aus und wird bis 2031 voraussichtlich auf 38 % und bis 2047 auf 60 % steigen.
Für Unterkünfte bedeutet dies einen Boom an lukrativen neuen Gästen.
Zimmerkosten zwingen Reisende zur Anpassung
Steigende Kosten führen zu Spannungen in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Sie zwingen die Menschen, Prioritäten zu setzen und Zugeständnisse zu machen – und die Auswahl einer Unterkunft bildet dabei keine Ausnahme.
Reisende von heute sind entschlossen, ihren Aufenthalt zu etwas Besonderem zu machen. Jahr für Jahr entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, über das Zimmer hinaus zusätzlich Geld auszugeben. Auch die Anzahl von Personen (insbesondere von Millennials, die in Städten leben), die einen Aufenthalt in luxuriösen Boutique-Unterkünften plant, ist gestiegen.
2) 21 % der Millennials planen, bei ihrer nächsten Reise in einem luxuriösen Boutique-Hotel zu übernachten, gegenüber 16 % im Jahr 2022.
Wenn es jedoch um den Zimmerpreis geht, der den Großteil der Kosten für einen Aufenthalt ausmacht, sieht die Realität anders aus. Steigende Preise zwingen Reisende sich anzupassen. Lediglich 20 % geben an, von den Preiserhöhungen überhaupt nicht betroffen zu sein, während für 39 % Pauschalangebote und günstigere Zimmer mittlerweile die häufigsten Begleiterscheinungen steigender Kosten sind. Unermüdliche Entdecker sind fest entschlossen zu reisen und passen ihre Entscheidungen daher entsprechend an.
Es überrascht nicht, dass ältere Reisende, die kurz vor dem Ruhestand stehen oder diesen bereits genießen, weniger preissensibel sind als diejenigen, die noch arbeiten. Doch auch in dieser Gruppe ist die Mehrheit immer noch von gestiegenen Kosten betroffen.
“Als die Covid-19-Maßnahmen gelockert wurden, nahm der finanzielle Druck durch Inflation für Konsument*innen zu. Trotz der zunehmend unsicheren wirtschaftlichen Lage weltweit weist die Reisebranche weiterhin starke Resultate vor und kann zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Die Daten von Tourism Economics deuten darauf hin, dass sich Auslandsreisen weltweit im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15 % steigern werden. Auch in kommenden Jahren erwartet man einen konstantes Wachstum von Jahr zu Jahr. Ein Schlüsselfaktor hinter diesem Wachstum ist die Bedeutung, die heute der Freizeit und dem Urlaub beigemessen wird trotz den steigenden Haushaultungskosten.”
Quellen
- „The next chapter in China’s consumer story“, Boston Consulting Group
- “How the middle class will play the hero in India’s rise as world power“, The Economic Times